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Uracher Festtracht auf dem Marktplatz präsentiert

Vergangene Woche fand auf dem Bad Uracher Marktplatz die Präsentation der neuen Bad Uracher Schäferlauf-Tracht statt. Unter dem Motto „Tracht300 – 1723“ wurde von Schülerinnen und Schülern der Modeschule an der Gewerblichen Schule Metzingen eine Festbekleidung entworfen, die nun einem großen Publikum auf dem Marktplatz vorgestellt wurde.

Rund 400 Bad Uracherinnen und Bad Uracher waren hierfür auf den Marktplatz gekommen und sparten nicht mit Applaus für die Entwürfe. Die angehenden Modedesigner befassten sich seit rund anderthalb Jahren damit, für den 300-Jahre-Jubiläums-Schäferlauf im kommenden Jahr eine passende Festbekleidung zu kreieren.

Die Idee, eine Bad Uracher Tracht im Umfeld des Schäferlaufs zu schaffen, wurde schon vor einigen Jahren geboren. Der Grundgedanke war, den Bad Uracherinnen und Bad Urachern jeden Alters die Möglichkeit zu geben, sich durch einen eigenen Kleidungsstil mit ihrem Fest und ihrer Stadt zu identifizieren.

„In den vergangenen Jahren ist vermehrt zu beobachten, dass das Tragen von Trachten vor allem bei jungen Menschen immer beliebter wird“, wie Vesna Trost, Chefin des Uracher Schäferlauf-Teams erzählt. Allerdings handle es sich dabei meist um einen Landhausstil der oft in bayrischer Tradition stehe und nicht die Schwäbische Alb widerspiegle, so Trost weiter. Mit der neu entworfenen Tracht wolle man daher den Menschen in Bad Urach ein Angebot machen, sich über ein mehr oder weniger einheitlich festgelegtes Kleidungsensemble mit der Stadt und dem Schäferlauf zu identifizieren.

Die neue Uracher Tracht soll sich dabei von historischen Trachten bewusst abheben, sagt Bernd Mall, Pressesprecher der Stadt Bad Urach und ebenfalls Mitglied im Schäferlauf-Team. „Die historischen württembergischen Trachten zeigen oft die Herkunft, die soziale Schicht, die Religion oder den Familienstand der Trachtenträger. Dies wollten wir bei unserer neu geschaffenen Tracht bewusst vermeiden“, so Mall weiter. Man wolle keine „ausschließende“, sondern eine „einladende“ Tracht schaffen. Alle, die sich mit Bad Urach und dem Schäferlauf identifizieren, sollen sich eingeladen fühlen, die neue Tracht, oder auch Teile davon, zu tragen.

Aus diesem Grund besteht auch die Möglichkeit, sich die Kleidungsstücke selbst anzufertigen. Die Schnittmuster dazu wird es dann bei der Stadt Bad Urach geben. Auch entsprechende Nähkurse sind momentan in der Planung. Zudem kann man sich die Stücke aber auch professionell schneidern lassen.

„Wir verstehen unsere Entwürfe bewusst als Angebot“, so Mall weiter. Ob sich diese dann als Volkstracht etabliere, werde die Zeit zeigen. „In zehn Jahren wissen wir mehr!“ Eine Tracht sei grundsätzlich keine starre und unveränderliche Hülle, sondern sie wandle sich stetig, wie Vesna Trost ergänzt. Daher passe sie auch hervorragend zum Schäferlauf, der sich ebenfalls seit 300 Jahren im stetigen Wandel befinde.

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